





Sport: Handball Bezirksoberliga Herren HC 03 Bamberg : HG Kunstadt 26:22 (14:8)
Handball. Trotz einer Niederlage hat sich die Herrenmannschaft der HG Kunstadt am vergangenen Samstagabend beim HC 03 Bamberg achtbar aus der Affäre gezogen. Vom Verletzungspech arg gebeutelt spielte das Team von Kostja Zelenow vor allem in der zweiten Halbzeit groß auf und durfte kurz an eine Überraschung glauben. Letztendlich ging aber der 26:22 (14:8)-Heimerfolg der Domstädter absolut in Ordnung.
Gerne hätte man Kunstadts neuen Herrentrainer Kostja Zelenow bessere Bedingungen bei seinem Debüt gewünscht. Neben Torhüter Kießling fielen am Samstagabend nämlich auch noch Daniel Krauß, Tobias Steuer und Andi Volk aus. Hinzu kam, dass Daniel Maile und Nicklas Oester angeschlagen in die Partie gingen. Bei einer solch dünnen Personaldecke und einem gleichzeitig so spielstarken Gegner wurde dem Kunstadter Fan am Samstag angst und bange um sein Team. Doch die HG bewies vom Anpfiff an Charakter und wollte sich zum Saisonauftakt nicht wehrlos den Attacken des Tabellenersten aussetzen. Erste Hoffnung keimte auf, als die HG nach sieben Minuten ein leistungsgerechtes 3:3 halten konnte, wobei vor allem Keeper Simon Swoboda bestens in die Partie gefunden hatte. Und auch wenn die Gäste in der Folgezeit in der Abwehr alles gaben, gewann Bamberg immer mehr an Boden. Dies lag vor allem an der mehrminütigen „Auszeit“, die sich die Spieler von Trainer Kostja im Angriff leisteten. Immer wieder rannten sich Heppner & Co in der Bamberger Abwehr fest oder verfehlten das Ziel, was letztendlich auch zum schnellen Tempogegenstoß führte. Da bei der HG Abstimmungsprobleme beim Positionswechsel in der Abwehr nicht zu übersehen waren, zog Bamberg über seinen Flügelflitzer Matthias Hoh und Rückraum-Shooter Christopher Kustos auf 8:3 (15.) davon. Diesem Zwischenspurt und Rückstand rannte die HGK bis zum Halbzeitpfiff hinterher und haderte dabei auch mit der ein oder anderen Zweiminutenstrafe, die man vom Schiedsrichtergespann aufgebrummt bekommen hatte.
In den zweiten 30 Minuten sah es lange so aus, als würde die Partie bis zum Ende bei einem gleich bleibenden Vorsprung der Gastgeber so hinplätschern. Bamberg zeigte im Angriff weiterhin facettenreichen Tempohandball und Kunstadt kämpft wacker dagegen. Beim 20:13 (40.) hatten sich sicherlich auch die Zuschauer mit der Kunstadter Niederlage abgefunden. Wie aus dem Nichts startete die HG aber dann eine fulminante Aufholjagd, die vor allem einen Namen trug: David Jung. Er zündete im Rückraum jetzt den Turbo und traf nahezu jeden Wurf. Am Ende erzielte er 15 Treffer und verkürzte mit großer Unterstützung von Spielmacher Nicklas Oester den Rückstand Tor um Tor. Als dann auch noch Torhüter Jürgen Friedlein sein gefühltes 100. Comeback gab, schrumpfte der Vorsprung bis auf 23:21 (55.) zusammen. Die Sensation lag in der Luft. Doch im Stile eines echten Meisterschaftsanwärters besann sich Bamberg rechtzeitig seiner Stärken und hielt die HG durch Tore von Sommer und Herold wieder auf Distanz. Die HG konnte sich aber sicher sein, trotz der personalen Engpässe alles gegeben zu haben. Ob man eine solche Energieleistung allerdings jeden Spieltag wird abrufen können, wird sich zeigen müssen.
HGK: Swoboda / Friedlein (Tor), Jung 15/7, Oester N. 3, Maile 2, Deuber 1, Heppner 1, Oester O., Schülein.
HCB: Kropf / Jost (Tor), Hoh 7/4, Sommer 5, Herold 4, Kustos 3, Kröner 2, Müller 2, Schäper 1, Mützel 1, Haupt 1, Götz, Krewenka, Schaad.
Schiedsrichter: Scherzer / Bauer (beide TV Weidhausen)
-mts-
Bildunter: Treffsicher: Auch wenn er in der ersten Halbzeit noch so manche „Freikarte“ geschossen hatte, drehte Kunstadts David Jung im zweiten Abschnitt mächtig auf und sorgte am Ende mit seinen insgesamt 15 Treffern dafür, dass die HGK beim HC Bamberg sogar kurz an eine Überraschung glauben durfte. Foto: mts
